Unternehmer stehen vielfach vor der Herausforderung, den Wert des eigenen Unternehmens bestimmen zu wollen oder sogar zu müssen. Je nach Anlass und Verwendung dieser Bewertung stellt sich die Frage nach der Vorgehensweise bzw. professioneller Unterstützung. Gerade wenn die Bewertung prospektiv, d. h. mit Hinblick auf ein künftiges Ereignis wie z. B. eine externe Unternehmensnachfolge geschieht, sollte hier möglichst von Anfang an der richtige Weg eingeschlagen werden.
Eine Wertindikation oder indikative Bewertung kann insoweit hilfreich sein, als dass Sie einem Unternehmer die Möglichkeit gibt, in seinem Betrieb die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um zu einem späteren Zeitpunkt einen Verkauf oder die Aufnahme eines Teilhabers realisieren zu können.
Um eine Wertindikation für ein Unternehmen zu geben, sind verschiedene Faktoren relevant, darunter z. B.:
Vergangener Umsatz, erzielte Gewinne, realisierte Cashflows und andere finanzielle Kennzahlen geben einen Einblick in die finanzielle Gesundheit sowie Leistungskraft des Unternehmens.
Das Benchmarking mit ähnlichen Unternehmen in derselben Branche kann helfen, die eigenen Daten und Kennzahlen ins Verhältnis zu setzen und eine angemessene Bewertung zu ermitteln.
Sind die Vergangenheitsdaten durch Sondereffekte geprägt oder befindet sich das Unternehmen in einer bestimmten Phase des Lebenszyklus? Dann sind die realistischen Wachstumsperspektiven des Unternehmens, künftige Marktchancen und potenzielle Risiken zusätzliche Einflussfaktoren auf die Bewertung und sollten berücksichtigt werden.
Eine realistische Bewertung der Vermögenswerte, insbesondere abweichend von den vielleicht niedrigeren Wertansätzen im Jahresabschluss, aber auch eine vollständige Bewertung von Verbindlichkeiten des Unternehmens ist wert bildend.
Die Qualität des Managements und seine Fähigkeit, das Unternehmen erfolgreich zu führen und zu entwickeln, ist ein wichtiger Faktor. Sofern in den perspektivischen Überlegungen des Unternehmers auch das eigene Ausscheiden z. B. als Geschäftsführer angedacht ist, sind Themen wie „zweite Führungsebene“ elementar.
Ein Blick nach außen bewertet die Position des Unternehmens im Markt, seine Wettbewerbsvorteile und Marktanteile.
Potenzielle Risiken wie rechtliche, regulatorische, technologische oder wirtschaftliche Risiken müssen ebenfalls bei der Wertindikation berücksichtigt werden.
Sind alle Faktoren mit der hinreichenden Tiefe ermittelt, ist es mit fachkundiger Unterstützung möglich, eine Wertindikation bzw. eine Bandbreite zu ermitteln, in der sich ein Unternehmenswert einpendeln könnte. Diese Auswertung bildet zusammen mit den Erkenntnissen aus der Faktoranalyse eine professionelle Grundlage für wegweisende Entscheidungen des Unternehmers:
Sofern es erforderlich ist, gibt es hierauf aufbauend verschiedene Methoden, um den Wert eines Unternehmens zu bestimmen, darunter das Vergleichsverfahren, das Ertragswertverfahren und das Discounted-Cashflow-Verfahren. Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile und die Auswahl der am besten geeigneten Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es ist oft ratsam, eine professionelle Bewertung durch einen Finanzexperten oder Wirtschaftsprüfer durchführen zu lassen, um eine genaue Wertindikation zu erhalten.
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